PROGRAMM “Soundcheck Revier” Am 12. SEPTEMBER 2025

Das PopBoard NRW lädt zur ersten “Soundcheck Revier”, der Konferenz zu den Themen Popkultur, Politik und Perspektiven im Ruhrgebiet ein! Am 12. September 2025 bringen wir im HIER IST NICHT DA in Gelsenkirchen Vertreter*innen aus Musikszene, zivilgesellschaftlichem Engagement und Kulturpolitik zusammen. Gemeinsam sprechen wir über lokale Erfahrungen mit gesellschaftlicher Polarisierung, stellen Projekte vor, die sich vor Ort für Teilhabe, Vielfalt und demokratische Räume einsetzen und diskutieren, was Popkultur im Ruhrgebiet zur Demokratieförderung beitragen kann und soll.

Wie kann Popkultur gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken? Welche Rolle spielen Clubs, Bands, Kulturinitiativen und lokale Akteur*innen, wenn Demokratie unter Druck gerät? Und wie geht die Szene im Ruhrgebiet mit der Realität vor Ort um – zwischen Rechtruck, strukturellem Wandel und kreativem Aufbruch? 

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Konferenz “Soundcheck Revier – Popkultur, Politik, Perspektiven”, die vom PopBoard NRW organisiert wird. Mit Gelsenkirchen Ückendorf wurde ganz bewusst einen Ort gewählt, der wie kaum ein anderer für die Herausforderungen und Potenziale der Region steht: Hier wird kulturelles Engagement oft unter schwierigen Bedingungen gelebt – aber auch mit Haltung, Kreativität und Ausdauer gestaltet. 

PROGRAMM: 

12.00 – 13.00 Uhr | Pop im Pott – Eine Bestandsaufnahme 

Wie steht es um die Popkultur im Ruhrgebiet? Welche Themen bewegen die Szene, was macht sie stark – und wo liegen die Bruchstellen? Die Session eröffnet den Tag mit einem breiten Blick auf das Verhältnis von Popkultur, Politik und gesellschaftlicher Realität. Es bringt Stimmen aus der Musik, der kommunalen Kulturarbeit und dem Journalismus zusammen und fragt: Was brauchen wir, damit Popkultur ihre gesellschaftliche Rolle auch in Zukunft aktiv gestalten kann?

13:00 – 14:00 Uhr | Mut zum laut sein – Zwischen Bedrohung & Beharrlichkeit

Wenn kulturelles Engagement zur Zielscheibe wird: Diese Session versammelt Stimmen aus dem Ruhrgebiet, die Einschüchterung und Anfeindungen erleben und solche die sich klar positionieren. Persönliche Berichte zeigen, wie sich Bedrohung konkret anfühlt, aber auch, wie Menschen im Pott Haltung zeigen, sich vernetzen und Räume verteidigen. Ein realistischer, aber ermutigender Blick auf die Widerstandskraft der Szene.

14:30 – 15:30 Uhr | Mehr als Musik – Wie Pop Räume für Demokratie schafft

Clubs, Festivals oder Konzerte sind mehr als Unterhaltung – sie sind Räume, in denen Werte verhandelt und Solidarität gelebt wird. Doch welchen Beitrag leistet Popkultur für eine offene Gesellschaft – und wie politisch darf oder muss sie sein? Die Session fragt nach dem politischen Potenzial von Kulturarbeit im Ruhrgebiet: Wie kann Haltung gezeigt werden, welche Stellschrauben gibt es? Und was braucht es an Unterstützung und Sichtbarkeit, damit demokratische Räume erhalten bleiben?

15:30 – 16:30 Uhr | Best Practice Ruhr – Initiativen, Räume, Haltungen

Wie wird aus Haltung Handlung? Diese Session stellt Initiativen, Räume und Netzwerke aus dem Ruhrgebiet vor, die sich für eine lebendige, offene und demokratische Popkultur einsetzen. In kurzen Impulsvorträgen teilen sie ihre Arbeitsweisen, Herausforderungen und Visionen. Im anschließenden Gespräch geht es um Vernetzung, gemeinsame Strategien – und die Frage, was Politik und Förderinstitutionen tun können, um diese Arbeit zu stärken.

16:30 – 18.30 Uhr | Kaltgetränke, Kontakte, Konkretes: Reception & Networking  

Musikalische Begleitung durch das DJ Kollektiv Botanical Beats : Clapsparraw b2b Tibete Turbo

Speaker*innen: Adrianna Gorczyk (Politikerin und Teil des Sprecher*innen-Teams der Landesarbeitsgemeinschaft Kultur der GRÜNEN NRW) | Felix “Fö“ Wirtz (Betreiber und Redaktionskoordinator des Punkrock-Webzines bierschinken.net | Miriam von Gehren, (Regionalverband Ruhr & Kulturkonferenz Ruhr) | Stefan Demming (freischaffender Künstler und Betreiber des „GeOrgel”) | Claudia Schmidt (gesamtkunstwerk e.V.)| Lilias Luz Baumhögger und Markus Gornik (Punkband DESOLAT) | Angelina Klementz (MädchenMusikAkademie) | Chris Brosky (Clubbetreiber aus Dortmund (JUNKYARD) und Vorstand LINA (Liveinitiative NRW – Verband der Clubs und Veranstalter in NRW e.V.) | Pauli Nafer (Why Not? Kollektiv) | Amira Bakhit (Stapeltor Duisburg) | Sarah Rissel (Insane Urban Cowboys) | Tobias Hauswurz (CORRECTIV) | Paul Pillath (Wohnzimmer Gelsenkirchen) | Maximilian Janetzki (Indie Radar Ruhr)

Moderation: Barbara Christ (Mädchenzentrum e.V.)

Freitag, 12. September 2025 | 12:00 – 18:30 Uhr
HIER IST NICHT DA | Bochumer Straße 138, Gelsenkirchen

Meldet euch jetzt an und sichert euch ein kostenloses Ticket unter: https://t.rausgegangen.de/tickets/soundcheck-revier-popkultur-politik-perspektiven

Barrierefreiheit und Awareness: Das HIER IST NICHT DA ist über den Hof barrierefrei zugänglich. Es gibt eine rollstuhlgerechte Toilette. Bitte teilt uns unter mail@popboard.nrw mit, ob für eure Teilnahme an der Konferenz weitere Barrierefreiheitsbedarfe (z.B. DGS-Verdolmetschung, Veranstaltungsbegleitung, etc.) bestehen. Vor Ort wird es ein Awareness Team geben.

Barbara Christ, Mädchenzentrum e.V.

Barbara Christ ist Erziehungswissenschaftlerin und leitet seit 2022 das autonome Mädchenzentrum in Gelsenkirchen, das seit 19 Jahren Träger der MädchenMusikAkademie NRW ist. Mit Angeboten wie einer Beratungsstelle, dem MädchenRaum und dem Mobilen Mädchenzentrum setzt sie sich für Gewaltfreiheit, Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Teilhabe für Mädchen* und junge Frauen* ein. Nach Stationen in Wissenschaft, Verwaltung und politischer Bildung verbindet sie nun kritische Praxis, Feminismus, Popkultur und ihr Engagement für Gelsenkirchen. Barbara Christ ist Labelbossin beim Safer Space-Indielabel 99 rockets records.

Tobias Hauswurz, CORRECTIV

Tobias Hauswurz leitet mit Spotlight Gelsenkirchen die erste dauerhafte Lokalredaktion von CORRECTIV. Tobias lebt schon sein ganzes Leben in Gelsenkirchen, ist dort aufgewachsen, hat dort studiert und beim Lokalradio volontiert. Kurz: Die Stadt lässt ihn einfach nicht los. Jetzt sowieso nicht mehr. Bevor er die Redaktionsleitung in Gelsenkirchen übernahm, hat Tobias bei CORRECTIV die Projekte beabee und den CORRECTIV.Starthub als Community-Manager mitgestaltet und unter anderem Austauschformate für lokale Medien-Starter organisiert. 2022 hat er zusammen mit Pauline Tillmann das Handbuch „Lust auf Lokal“ veröffentlicht.

Dr. Miriam von Gehren, Regionalverband & Kulturkonferenz Ruhr 

Miriam von Gehren studierte Kunstgeschichte und Volkswirtschaftslehre in Heidelberg und  Berlin.  Ihre interdisziplinäre Ausrichtung führte sie 2004 als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ an den Deutschen Bundestag. 2005 wechselte sie als Referentin des Generaldirektors an den Kunstpalast in Düsseldorf.  Dort übernahm sie 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kulturellen Bildung die inhaltliche und kuratorische Konzeption zielgruppenspezifischer Vermittlungsangebote. Seit 2023 verantwortet und kuratiert sie für den Regionalverband Ruhr die Kulturkonferenz Ruhr und weitere kulturpolitische Dialogformate.

Felix “Fö” Wirtz, bierschinken.net

Felix “Fö” Wirtz, geboren 1983, ist Gründer, Betreiber und Redaktionskoordinator des Webzines bierschinken.net, das im Jahr 2000 gegründet wurde und seitdem mit einem großen Kollektiv aus über 50 Musikbegeisterten im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus über Punkrock und Subkultur berichtet. Ob Konzertberichte, Plattenkritiken, der hauseigene Podcast oder der beliebte Konzertkalender – aus der Punkrock-Szene ist das Fanzine nicht mehr wegzudenken, auch dank der zweimal jährlich stattfindenen Festivalreihe “Bierschinken eats FZW” und weiteren Konzerten in und um Dortmund.

Angelina Klement, MädchenMusikAkademie NRW

Angelina Klementz, 24 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Marl, wohnhaft in Duisburg. Derzeit Studentin und Dozentin an der Mädchen Musik Akademie NRW und Bookerin bei 99 rockets records, sowie klassische Gitarristin, als auch Gitarristin und Sängerin der Punk-Band “Nonstop Niederschlag”. Früher in Marl auch in der Politik tätig gewesen im Ausschuss für Geschlechtergerechtigkeit, Toleranz und Vielfalt. 

Adrianna Gorczyk, GRÜNE NRW

Adrianna Gorczyk (38) ist in der Gelsenkirchener Kommunalpolitik, insbesondere im Bereich der Kulturpolitik, für die GRÜNEN aktiv. Sie engagiert sich zudem im Sprecher*innen-Team der Landesarbeitsgemeinschaft Kultur der GRÜNEN NRW sowie im Kulturzentrum “Wohnzimmer Gelsenkirchen e.V.”. Die Würde und Selbstbestimmung von Menschen zu schützen und die offene und vielfältige Stadtgesellschaft zu verteidigen und zu gestalten, sind ihr ein besonderes Anliegen. Sie ist Autorin eines Kapitels des noch nicht herausgegebenen Sammelbands “Bedrohte Kommunalpolitiker*innen” von “Starke Demokratie e.V.”.

Chris Brosky, JUNKYARD Dortmund & LINA NRW

Seit über 20 Jahren gestaltet der Dortmunder aktiv die Clubkultur im Ruhrgebiet mit. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der LiveInitiative NRW eV., kurz LINA, dem Interessenverband der Club- und Live-Spielstättenbetreiber, Konzert- und Festivalveranstalter in Nordrhein-Westfalen. In 2016 initiierte er sein aktuelles Projekt, das JUNKYARD in der Dortmunder Nordstadt.

Maximilian Janetzki, Indie Radar Ruhr

Maxi Janetzki ist Kulturunternehmer, Festivalmacher und Kommunalpolitiker aus Oberhausen. Nach seinem Abschluss in Politikmanagement an der NRW School of Governance sammelte er zunächst Erfahrungen in der Parteienarbeit und im Bereich Green Tech, bevor er 2019 das Veranstaltungslabel Indie Radar Ruhr gründete. Dieses widmet sich der Förderung von neuer, innovativer und diverser Musik und hat mit über 180 Konzerten sowie Formaten wie der Oberhausener Musiksommernacht und den Weihnachtsmarkt in Oberhausen die regionale Szene entscheidend geprägt. Seit 2025 ist er zudem Veranstalter des Pfingst Open Airs Essen-Werden.

Pauli Nafer, Why Not? Kollektiv

Pauli Nafer (sie/ihr) ist Choreografin und Kulturarbeiterin mit mehr als zwanzig Jahren Erfahrung, mit Schwerpunkt im zeitgenössischen Tanz und Theater sowie in transdisziplinären Praktiken und kritischer visueller Kultur. Sie leitet Tanz- und Theatergruppen, leistet dramaturgische Unterstützung und übernimmt Auftragsarbeiten. Außerdem hat sie Ausstellungen, Festivals und Community-Projekte in Chile und Deutschland mitkuratiert und Institutionen in Curriculum-Entwicklung und Programmgestaltung aus antirassistischer und dekolonialer Sicht beraten. An einem bedeutenden Tag im Jahr 2022 begann sie eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Why Not? Kollektiv auf unbestimmte Zeit.



Lilias Luz Baumhögger und Markus Gornik (Punkband DESOLAT)

Desolat aus Gelsenkirchen liefern einen Sound, der sich tief in die Nervenbahnen frisst: Grunge, Post-Punk, fuzziger Indie – kantig, roh und mit einem unüberhörbaren Gespür für Melodie. Wo andere polieren, lassen Desolat die Kanten stehen. Authentizität statt Attitüde. Seit der Neugründung 2023 hat sich bei der Band viel bewegt. Nach ersten DIY-Releases erschien 2024 ihr Debütalbum ückendorfication über Dackelton Records/Broken Silence; produziert von Helge Hasselberg (Trümmer) und randvoll mit einem Sound, der Nirvana, frühe Love A und ein paar Spritzer Wipers durch den Staub des Ruhrgebiets jagt.

Stefan Demming, GeOrgel

 

 

Amira Bakhit, Stapeltor Duisburg

Amira Bakhit ist Schauspielerin und Theaterpädagogin. Sie leitete die theater:faktorei am Theater Oberhausen, war am FHH Dortmund tätig und ist seit 2024 Leiterin des Stapeltor Duisburg. Ihr Fokus liegt auf inklusiver, gesellschaftskritischer Theaterarbeit mit Menschen. Als Kulturmanagerin trägt sie einen großen Teil zur Kulturlandschaft Duisburgs bei.

Paul Pillath, Wohnzimmer Gelsenkirchen

Paul Pillath (geb. 1986 in Gelsenkirchen), Gründer und Leiter des Kulturortes ‚Wohnzimmer Gelsenkirchen‘, ist Diplom-Sozialwissenschaftler und seit vielen Jahren an der Schnittstelle von Kultur, Politik und Bildung aktiv. Neben und nach seinem Studium an der Ruhr-Universität Bochum, in dem er sich mit kommunaler Kulturpolitik und Migration beschäftigte, arbeitete er unter anderem als Musiklehrer, als Mitarbeiter für Irene Mihalic (MdB), in der Talentförderung an der Hochschule Ruhr West im Rahmen der NRW-Talentförderung sowie im Veranstaltungsmanagement. Zudem war er als sachkundiger Bürger für die Grünen Mitglied im Kulturausschuss der Stadt Gelsenkirchen. „Seit 2012 leitet er das von ihm gegründete ‚Wohnzimmer Gelsenkirchen‘, das er als offenen Raum für Begegnung, kulturelle Teilhabe und demokratischen Austausch etabliert hat.

Sarah Rissel, Insane Urban Cowboys 

Sarah Rissel ist Grafikdesignerin, Veranstaltungsmacherin und Stadtentwicklerin. Mit ihrer Expertise bringt die Grafikdesignerin Markenidentitäten und Werbemittel zum Leben. Als Betreiberin des Soziokulturzentrums HIER IST NICHT DA kuratiert sie vielfältige Veranstaltungen mit Konzerten, Lesungen, Workshops, Clubnächten… Darüber hinaus setzt sich Sarah im Vorstand des Insane Urban Cowboys e.V. für subkulturelle Stadtentwicklung ein. Projekte wie KOMMSE ÜCKEN?! und die Street Art Offensive Gelsenkirchen tragen ihre Handschrift und machen Kunst und Kultur in der Stadt erlebbar.

Claudia Schmidt, gesamtkunstwerk e.V.

Claudia Schmidt (* 1965) hat Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Musik (Klavier, Gesang) studiert und ist seit 1996 als Musikschullehrerin an der Musikschule Bochum tätig. Seit 1998 leitet sie inklusive Bands wie „just fun“(pop rock jazz), „piano plus“ (crossover classic/jazz)und das
„Tanzorchester Paschulke“(balkan) und ist Mitbegründerin des Vereins gesamtkunstwerk e.V. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen hier im Aufbau inklusiver Ensembles und Musikprojekte, Festivalorganisation, kultureller Vernetzung sowie der Qualifizierung von Musiker:innen mit
Behinderung. Als Jobcoach organisiert sie künstlerische Arbeitsplätze. Von 2010 bis 2013 war sie Mitarbeiterin im Dortmunder Modell:Musik an der TU Dortmund. Seit 2014 übernimmt sie Lehraufträge an der TU Dortmund und der EvH Bochum mit dem Schwerpunkt Inklusive Kulturarbeit.